Julia Winter im Interview
JULIA WINTER – Stille Wasser sind tief
Wenn man zu Julia Winter Infos im Netz sucht, dann hat man wenig Erfolg. Ein paar hübsche Bilder gibt es zu entdecken, aber das war es dann auch schon. Sie ist komplett frei von Skandalen oder Artikeln der Yellow Press, aber das wäre auch nicht ihr Niveau. Julia ist bodenständig und hat ihren Werdegang im Erotikbusiness rational organisiert – Presserummel um die hübsche Blondine – bis jetzt noch nicht. Aber spätestens nach der letzten Venus kamen die Anfragen, das Schattendasein hat ein Ende, denn Julia ist viel mehr als nur ein Erotikmodel. Happy Weekend hat mal wieder die Nase vorn und präsentiert hier ein aufregendes und aufstrebendes Erotikmodel.
Interview: Oliver Williams
Wie verlief Deine Jugend?
Ich hatte eine behütete Kindheit und Jugend. Auch wenn es anfangs eine Herausforderung war, als ich mit vier Jahren von meinen leiblichen Eltern ins Heim kam und anschließend zu einer Pflegefamilie zog, kann ich sagen, dass ich dort in einem liebevollen Umfeld aufgewachsen bin. Mir hat es an nichts gefehlt. Ich habe meine gesamte Kindheit und Jugendzeit bei meiner Pflegefamilie verbracht, und dafür bin ich sehr dankbar. Sie haben mir viel Liebe, Halt und Unterstützung gegeben. Ich hatte immer das Gefühl, ein vollwertiges Familienmitglied zu sein, und es gab nichts, was mir gefehlt hätte.
Warst Du schüchtern?
In meiner Kindheit und Jugendzeit war ich eher zurückhaltend und schüchtern. Ich gehörte nicht zu denjenigen, die im Mittelpunkt standen oder besonders laut waren – ich habe mich lieber im Hintergrund gehalten und beobachtet. Als Teenager habe ich dann natürlich auch meine ersten Erfahrungen in Sachen Liebe gemacht. Mein erstes Mal hatte ich mit 16, aber ehrlich gesagt war es alles andere als romantisch oder perfekt. Es war eine totale Katastrophe! Ich hatte es mir ganz anders vorgestellt, mit all den Vorstellungen, die man in dem Alter so hat. Rückblickend kann ich aber darüber lachen, und es gehört einfach zu meinen Erinnerungen dazu. Trotzdem war diese Zeit für mich ein wichtiger Schritt, um zu lernen, wer ich bin und was ich im Leben möchte – auch wenn das ein paar holprige Momente beinhaltete.
Hattest Du je daran gedacht einen Deiner Lehrer zu verführen?
Meinen Lehrer verführen? Lach, nein, niemals! Der Gedanke alleine ist schon absurd. In meiner Schulzeit gab es definitiv niemanden, bei dem ich gedacht hätte: „Wow, das könnte was sein.“ Weder bei den Lehrern noch bei den Mitschülern. Ganz ehrlich, da war einfach nichts, was mich irgendwie angezogen hätte – weder optisch noch charakterlich. Damals habe ich mich mehr auf mich selbst konzentriert, meine Ziele und meine Entwicklung. Solche Gedanken oder Fantasien haben da überhaupt keine Rolle gespielt.
Was kam nach der Schule?
Nun, ich hatte die Mittelstufe abgeschlossen und wusste schon immer, dass ich später im medizinischen Bereich arbeiten wollte. Der Gedanke, Menschen helfen zu können und in einem Beruf zu arbeiten, der wirklich etwas bewirkt, hat mich einfach fasziniert. Allerdings habe ich zunächst ein Praktikum in der Hauswirtschaft gemacht, um etwas Neues auszuprobieren. Aber schnell wurde mir klar, dass das überhaupt nicht mein Ding war. Es hat einfach nicht zu mir gepasst, weder die Tätigkeiten noch das Umfeld. Danach habe ich mich intensiver mit dem Beruf der Krankenschwester beschäftigt – und das war genau das Richtige für mich. Ich habe mich schließlich dafür entschieden und den Weg eingeschlagen, der meinem Wunsch, im medizinischen Bereich zu arbeiten, am besten entsprochen hat. Diese Entscheidung habe ich bis heute nie bereut.
Wann bist Du zum ersten Mal mit Sex in Berührung gekommen?
Wie schon erwähnt, hatte ich mein erstes Mal mit 16. Natürlich hatte man damals die typischen Anlaufstellen für „Aufklärung“ – wer kennt es nicht? Dr. Sommer in der Bravo war quasi Pflichtlektüre, wenn man neugierig war und Antworten auf all die peinlichen Fragen gesucht hat.
Und klar, man hat in der Zeit auch mal selbst Hand angelegt %u2013 das gehört ja irgendwie zum Erwachsenwerden dazu. Diese Mischung aus Neugier, Unsicherheit und den eigenen Erfahrungen hat diese Phase des Lebens geprägt. Rückblickend kann ich sagen: Es war eine spannende, aber auch ziemlich chaotische Zeit!
Und wie bist Du in die Erotikbranche gekommen?
Eigentlich ganz einfach! Über die Jahre habe ich mich persönlich weiterentwickelt und wurde immer offener für neue Dinge. Mein damaliger Beruf, den ich viele Jahre ausgeübt habe, war mir irgendwann einfach zu stressig geworden. Es fühlte sich an, als wäre es Zeit für eine Veränderung.
Eines Abends habe ich dann zufällig eine Reportage über Mydirtyhobby auf RTL 2 gesehen. Ich fand das Konzept spannend und dachte mir: „Warum eigentlich nicht? Das könnte doch mal einen Versuch wert sein.“ Ich habe mir die Sache genauer angeschaut, mich ausprobiert – und schnell gemerkt, dass es genau das Richtige für mich war. Es war eine Entscheidung, die Mut brauchte, aber ich habe sie nie bereut. Sie hat mir die Möglichkeit gegeben, mich frei zu entfalten und meinen eigenen Weg zu gehen.
War es schon immer ein Traum Pornomodel zu werden?
Nein, es war nicht mein Traum, aber ich bereue die Entscheidung keineswegs. Es bringt unglaublich viel Spaß mit sich, und vor allem ist es spannend, immer wieder neue Leute kennenzulernen und in unterschiedliche Situationen einzutauchen. Man entdeckt Seiten an sich selbst, die man vorher vielleicht nicht kannte, und kann sich kreativ ausleben. Aber wie in jeder Branche gibt, es auch Schattenseiten. Nicht jeder begegnet einem mit Respekt, und es gibt immer wieder Vorurteile, mit denen man konfrontiert wird. Auch der Konkurrenzdruck und die Schnelllebigkeit in diesem Bereich können manchmal herausfordernd sein. Doch unterm Strich überwiegt für mich das Positive – die Freiheit, die Vielfalt und die Möglichkeit, meinen eigenen Weg zu gehen.
Wie sind Deine Freunde damit umgegangen?
Ganz einfach: Sie haben sich distanziert. Das finde ich bis heute traurig, aber es zeigt, wie sehr das Thema Erotik in Deutschland immer noch verpönt ist. Jeder macht es, jeder konsumiert es, aber kaum jemand steht offen dazu. Stattdessen wird lieber mit dem Finger auf diejenigen gezeigt, die offen damit umgehen und sogar ihren Lebensunterhalt damit verdienen. Das hat mir gezeigt, wie scheinheilig die Gesellschaft in diesem Bereich oft ist. Ich finde, jeder sollte das Recht haben, seinen eigenen Weg zu gehen, ohne dafür verurteilt zu werden. Es tut weh, wenn Menschen, die einem nahestehen, einen plötzlich fallen lassen – nicht wegen des eigenen Verhaltens, sondern weil sie mit den Vorurteilen anderer nicht umgehen können. Aber ich bin stolz darauf, zu dem zu stehen, was ich tue.
Kannst Du Dich noch an Deinen ersten Dreh erinnern?
Ja, kann ich! Mein erstes Mal vor der Kamera war definitiv komisch %u2013 nicht nur für mich, sondern auch für meinen Drehpartner. Lach, das war so typisch Anfänger! Wir haben den Clip mit dem Handy gefilmt, aber natürlich im Hochkant-Format statt im Querformat. Damals dachten wir uns nichts dabei und wollten den Clip direkt hochladen. Das Problem: Er wurde ständig abgelehnt! Wir haben uns natürlich gefragt, was wir falsch gemacht haben, bis wir schließlich herausgefunden haben, dass Videos im Querformat aufgenommen werden müssen. Anfängerfehler, ganz klar! Rückblickend kann ich darüber nur lachen, aber das zeigt, wie viel man am Anfang noch lernen muss – auch bei den scheinbar einfachsten Dingen.
Was machst Du am liebsten vor der Kamera?
Was ich am liebsten vor der Kamera mache? Ganz klar: Mir ist es wichtig, dass jeder Clip von mir eine Geschichte hat, eine Handlung. Ich mag dieses stumpfe, eintönige „Einfach drauf los“ überhaupt nicht. Es soll immer etwas Besonderes sein, das meine Fans mitnimmt und unterhält. Ich investiere viel Zeit und Kreativität in die Planung meiner Videos, weil ich es liebe, eine spannende oder witzige Story einzubinden. Das macht es für mich selbst interessanter und abwechslungsreicher – und das Feedback meiner Fans zeigt mir, dass sie genau das feiern. Es ist schön zu sehen, dass sie diese Mühe schätzen und meine Clips dadurch einzigartig finden.
Zeigst Du Dich gerne?
Ja, mittlerweile schon! Aber das war nicht immer so. Gerade als Frau ist man oft sehr kritisch mit dem eigenen Körper. Man findet immer irgendetwas, das einem nicht gefällt, und vergleicht sich ständig mit anderen. Mit der Zeit habe ich aber gelernt, meinen Körper so zu akzeptieren, wie er ist, und ihn sogar zu lieben. Dieses Selbstbewusstsein kam Schritt für Schritt, und heute habe ich Spaß daran, mich vor der Kamera zu zeigen. Es ist ein tolles Gefühl, sich selbst zu feiern und die positive Rückmeldung von anderen zu bekommen.
Du sagst selbst „Ich lebe jeden Tag so, als wäre es der letzte“. Was bedeutet das für Deinen Tagesablauf und wie weit planst Du Dinge vor?
Ja, das ist mein Motto! Bei dem, was heutzutage auf der Welt alles los ist, muss man manchmal einfach so denken. Ich bin ein Mensch, der sich gerne Ziele setzt und der auch immer Pläne schmiedet %u2013 egal ob beruflich oder privat. Ich mag es, einen Plan zu haben und auf etwas hinzuarbeiten. Aber, wie das Leben eben so spielt, kommt meistens doch irgendwas dazwischen. Lach, ich kenne das nur zu gut! Trotzdem lasse ich mich davon nicht entmutigen. Für mich zählt, dass ich dranbleibe, auch wenn ich den ein oder anderen Umweg nehmen muss. Wichtig ist, nie das Ziel aus den Augen zu verlieren und sich selbst dabei treu zu bleiben.
Hast Du Angst vor dem letzten Tag?
NEIN, absolut nicht! Der kann morgen sein, aber auch erst in 40 Jahren – das weiß niemand. Am Ende muss jeder mal gehen, das gehört einfach zum Leben dazu. Beruflich gesehen? Da mache ich mir keine Sorgen! Ich bin eine MILF, und solange meine Clips noch gefragt sind und die Leute sie feiern, mache ich weiter. Lach, warum auch nicht? Solange es Spaß bringt und gut läuft, sehe ich keinen Grund aufzuhören. Ich lebe im Hier und Jetzt und genieße, was ich tue – alles andere kommt, wenn es kommt.
Wenn ich zu Besuch komme, was kochst Du uns?
Die Antwort ist eigentlich ziemlich einfach – ich liebe Pasta und Pizza! Aber wenn ich ehrlich bin, bin ich ein totaler Nudelfetischist . Also wird es wohl etwas mit Nudeln geben! Egal ob klassische Spaghetti Bolognese, eine cremige Carbonara oder eine leckere Nudelpfanne – bei mir dreht sich fast alles um Pasta. Ich finde, das geht immer und macht einfach glücklich. Und keine Sorge, ich sorge dafür, dass es richtig lecker wird!
Was machst Du privat am liebsten?
Reisen und einfach mal einen entspannten Shopping-Tag genießen. Das sind für mich die kleinen Auszeiten, die den Alltag schöner machen. Aber ich bin ja auch Mama – mein Kleiner ist 5 Jahre alt, und da bleibt oft nicht so viel Zeit für private Hobbys oder spontane Unternehmungen. Der Alltag mit Kind ist manchmal ziemlich trubelig, aber auch wunderschön. Trotzdem versuche ich, mir zwischendurch Momente für mich zu nehmen, sei es beim Reisen oder beim Bummeln durch die Geschäfte. Es ist eine Balance, die nicht immer einfach ist, aber ich genieße jede Seite davon.
Hast Du schon für ein Studio gedreht?
Ich habe schon für Mature.nl und Fundocasting gearbeitet, aber mein Fokus liegt eher im Amateurbereich. Mir gefällt es, authentisch und nahbar zu bleiben, ohne allzu viel inszenieren zu müssen. Das macht den Reiz aus und kommt bei meinen Fans auch gut an. Ich mag es, wenn die Dinge natürlich und ungezwungen sind – genau das spiegelt sich auch in meinen Clips wider. Professionelle Projekte sind spannend, aber am Ende bleibe ich meiner Linie treu und fühle mich im Amateurbereich einfach am wohlsten.
Wann können sich Deine Fans auf Deine erste DVD freuen?
Wann können sich meine Fans auf eine DVD von mir freuen? Gute Frage, beantwortet ihr mir das? Wann produzieren wir sie endlich? Ich bekomme diese Frage tatsächlich immer wieder, und wer weiß – vielleicht ist es ja bald soweit! Es wäre auf jeden Fall spannend, ein größeres Projekt wie eine eigene DVD zu realisieren. Aber bis dahin bleibt es erst mal bei meinen Clips – die kommen schließlich auch gut an, oder?
Du hast im letzten Jahr bei CornTok begonnen. Wie sind Deiner Erfahrungen bis jetzt?
Ja, richtig, ich habe bei CornTok angefangen! Meine Erfahrung damit? Ehrlich gesagt: einfach super! Die Menschen, die hinter der Firma stehen, sind total herzlich und bodenständig. Es fühlt sich wirklich an wie eine kleine Familie, in der man sich sofort wohlfühlt. Das Team hat so viel Herz und Leidenschaft für das, was sie tun – da könnten sich manche andere echt eine Scheibe abschneiden. Es ist toll, Teil von etwas zu sein, wo der Mensch und das Miteinander im Vordergrund stehen. Ich bin wirklich dankbar für diese Erfahrung und die Unterstützung, die ich dort bekomme.
Was würdest Du machen, wenn Du nicht im Pornobusiness wärst?
Schwierige Frage! Ich glaube, ich hätte trotzdem irgendwann im Gesundheitswesen aufgehört. Der Job war für mich auf Dauer einfach zu stressig und hat mich nicht mehr erfüllt. Was ich allerdings stattdessen gemacht hätte, ist schwer zu sagen. Vielleicht hätte ich etwas Kreatives ausprobiert oder mich in einem anderen Bereich neu orientiert. Manchmal führen einen die Wege ja genau dahin, wo man hingehört %u2013 und das ist für mich jetzt dieses Business. Es passt einfach zu mir, und ich bin froh, diesen Schritt gegangen zu sein.
Was möchtest Du noch loswerden?
Abschließend kann ich nur sagen: Der Erotikbereich ist gut, aber viele stellen sich das viel zu einfach vor – das ist es definitiv nicht! Hinter den Kulissen steckt eine Menge Arbeit, die viele gar nicht sehen.
Teilweise habe ich 18-Stunden-Tage, um alles abzudecken: Drehs, Schnitt, Kommunikation mit Fans, Planung von neuen Projekten und das ganze Drumherum. Es erfordert Organisation, Disziplin und vor allem Leidenschaft für das, was man tut. Ja, es macht Spaß, aber es ist auch ein echter Job, der viel Einsatz verlangt. Wer denkt, es wäre einfach nur ein bisschen Spaß vor der Kamera, der unterschätzt, wie viel Arbeit wirklich dahintersteckt.
Wie kann man Dich erreichen?
Mich kann man am besten über Instagram erreichen: juliawinter_insta oder über meine Page: www.juliawinter.link. Schau gerne vorbei – ich freue mich auf dich!
Vielen Dank!